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  • AutorenbildSven Putfarken

Altersvorsorge und Finanzberatung – Was empfehlen unabhängige Finanzberater





Liebe Mandantinnen und Mandanten,


unser Kollege Philipp Gahlen ist in einem aktuellen Onlineartikel der CAPinside interviewt worden zum Thema Altersvorsorge.

Sprechen Sie uns gerne hierzu an.


Was empfehlen unabhängige Finanzberater ihren Kunden bei der Altersvorsorge?

Wir haben Experten in der Branche der bankunabhängigen Finanzberater befragt, welche Altersvorsorge-Produkte sie Ihren Kunden empfehlen und von welchen sie eher abraten. Welche konkreten Ratschläge geben die Finanzexperten aktuell bei der Altersvorsorge einem 20-, 40- und 60-jährigen Kunden?


Kapitalanlage in chancenorientierte Anlageklassen wird erschwert

Christina Jasmer, Vorstandsmitglied im Bundesverband deutscher Versicherungsmakler (BDVM e.V.), sieht in Produkten mit vertraglichen Mindestgarantien im Nullzinsumfeld negative Wechselwirkungen, welche oft nicht transparent sind. Die Kapitalanlage in chancenorientierte Anlageklassen wird auf diese Weise verhindert oder nur marginal ermöglicht: "Dadurch ist es schwer, eine Rendite zu erreichen, um überhaupt die Inflation auszugleichen. Außerdem sind diese Mindestgarantien für den langfristigen Anleger, bei Beachtung von Grundregeln, obsolet und ohnehin nur eine nominale Garantie. Ausnahmen sind die gesetzliche Vorgabe von Mindestgarantien (Riester, bAV) in Verbindung mit einer extrem hohen Förderquote, die eine systemische Verzinsung erzielt – was das Grundproblem aber nicht auflöst."

Daher fordert Jasmer die Politik auf, einen marktgerechten Rahmen zu schaffen, um den Verbrauchern auch in der geförderten Altersversorgung sinnvolle Lösungen anzubieten. Produkte, welche in der Rentenphase im Deckungsstock der Versicherer angelegt werden müssen, wie Rürup, betriebliche Altersversorgung oder Riester, können auch nur durch hohe Förderquoten kompensiert werden. "Sinnvoll sind Produkte, bei denen der Verbraucher auf sein Anlegerprofil bezogen den Anteil der chancenorientierten Kapitalanlage frei wählen kann. Daneben muss eine effiziente Kapitalanlage mit breiter Streuung und eine angemessene Gesamtkostenquote gewährleistet sein."


Aktienquote auch in der Rentenphase sinnvoll

Für alle Zielgruppen ist das betriebliche Versorgungsangebot laut Jasmer insbesondere aufgrund der Arbeitgeber-Zuschussregelung zu bewerten. Wenn man beispielsweise 50 Prozent Zuschuss auf die Lohnumwandlung erhält, würde die Finanzberaterin auch ein nicht optimales Produkt einbeziehen. Leider haben über 90 Prozent der Berater keinen Zugang zum Arbeitgeber und bewerten diese Möglichkeiten sehr selten. Das ist auch bei sehr kurzen Restlaufzeiten, aufgrund der systemischen Vorteile, im Einzelfall alternativlos.

Der Zielgruppe im Alter von 20 bis 40 Jahre rät Jasmer eine private Altersversorgung mit einem Welt-Portfolio und einer Umsetzung über ein Depot oder einen Policenmantel. Die jeweilige Aktienquote ergibt sich durch das Anlegerprofil und die Gesamtkonstellation. Bei der Zielgruppe der über 60-jährigen können im Einzelfall auch freiwillige Beiträge in die Rentenversicherung zielführend und sinnvoll sein. Grundsätzlich sollte man eine Gesamtkonzeption finden, bei der alle Aspekte inklusive einer Aufteilung des Vermögens in Anlageklassen einbezogen werden. "Eine Aktienquote benötigt jeder, auch in der Rentenphase, dies ist allerdings im Bewusstsein der breiten Bevölkerung noch nicht angekommen."


Keine "eierlegende Wollmilchsau" bei der Altersvorsorge

Philipp Gahlen, Direktor Risikoabsicherung & Vorsorge in der MPV-Finanzgruppe, ist der Meinung, dass bei Empfehlungen zur Altersvorsorge keine Pauschalisierung möglich ist und nur eine breite Risikostreuung den Weg zum Ziel darstellt. Viele Kunden erwarten zwar eine pauschale Antwort zur Absicherung im Alter, aber die "eierlegende Wollmilchsau" existiert auch bei der Altersvorsorge leider nicht.

Jeder Kunde müsse daher individuell mit seiner ganz speziellen Risikoaffinität betrachtet werden. Es existieren laut Gahlen sehr unterschiedliche Möglichkeiten der Absicherung. Generelle Empfehlungen sind jedoch nicht sinnvoll: "Es gibt keine eindeutige Antwort – würde es eine solche geben, wäre unser Job hinfällig. Altersvorsorge ist so individuell wie das Leben und dementsprechend sollte die Planung aussehen. Hat ein Kunde "Spielgeld" und ist risikoaffin, bieten sich ganz andere Möglichkeiten als bei sicherheitsorientierten Personen mit geringem finanziellen Spielraum. Jeder sollte sich frühzeitig mit den Möglichkeiten beschäftigen und sich durch entsprechende Experten beraten lassen. Empfehlungen aus dem Freundes- und Familienkreis sollten kritisch hinterfragt und im Idealfall fachlich geprüft werden."


Totgesagte leben länger!

Michael H. Heinz, Präsident des Bundesverbandes Deutscher Versicherungskaufleute (BVK), möchte aufgrund der aktuell immer noch relativ hohen Anzahl an Abschlüssen bei Riester-Policen die Riester-Rente noch nicht vorzeitig abschreiben: "Vorsicht: Totgesagte leben länger! Ob die Riester-Rente wirklich vor dem Aus steht, muss sich noch erweisen. Erst kürzlich berichtete der Gesamtverband der Deutschen Versicherer (GDV), dass 2021 gut 12 Prozent bzw. 310.000 Riester-Policen mehr abgeschlossen wurden als im Vorjahr. Damit verzeichnete der GDV die höchste Anzahl an Riester-Neuabschlüssen seit dem Jahr 2016."

Heinz ist der Meinung, dass die neue Ampel-Koalition die Bestandsverträge nicht antasten und die Altersvorsorge von rund 16 Millionen Riestersparern nicht einfach zur Disposition stellen wird. Daher setzt sich der BVK weiterhin für den Erhalt dieses privaten Altersvorsorgesystems ein: "Wir hoffen, dass der Riester-Rente durch ein paar einfache Reformschritte wie beispielsweise der Öffnung für Selbstständige, einem Wegfall der Kapitalgarantie und einer bürokratischen Entschlackung des Förder- und Zulagenprozesses neues Leben eingehaucht wird. Dies hätte den großen Vorteil, dass ein bewährtes privates Altersvorsorgesystem erhalten bleibt und nicht ein neues und unbekanntes Verfahren möglicherweise über einen Staatsfonds neu geschaffen werden muss."


Konkrete Empfehlungen für einen Kunden sollten laut Heinz erst nach einer Priorisierung von Risikothemen erfolgen. Mit der Risiko- und Finanzanalyse von Privathaushalten nach der DIN-Norm 77230 kann aus objektiver Sicht die Dringlichkeit der Risikothemen sortiert werden, beginnend mit einem Liquiditätspuffer von drei Monatsgehältern und dann aufsteigend in die Risikofelder, die typischerweise durch Versicherungsprodukte wie PHV, BU und Risiko-LV bis hin zur Altersversorgung abgedeckt werden.


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